Konzept einer gebundenen Ganztagsschulform an der Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule Wedel
Zielsetzung für die gebundene Ganztagsform
Verbesserung der Bildungschancen, Abbau von Benachteiligung und Ausgleich ungleicher Voraussetzungen / Lebensbedingungen bei unseren Schülern und Schülerinnen.
Verknüpfung von Bildung, Erziehung und Förderung, dabei gleichzeitig Förderung individueller Neigungen und Fähigkeiten zur Weiterentwicklung und Stärkung der Persönlichkeit.
Aktueller Stand
Zurzeit besuchen 585 Schüler und Schülerinnen in 29 Klassen die Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule in Wedel. Für die Unterstützung bei Problemen stehen Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und Erzieher und Erzieherinnen von der Stadt Wedel zur Verfügung. Schwerpunkte sind Beratung sowie präventive Klassenprojektarbeit.
Die Schule verfügt über eine Mensa, in der die Schüler und Schülerinnen ihre Mahlzeiten einnehmen können.
Die Anzahl der festangestellten städtischen Fachkräfte hat sich seit Beginn unserer Ganztagsschule/Regionalschule (2009) den Bedürfnissen angepasst. Die umfangreichen Aufgaben werden in unterschiedlicher Weise von einer Verwaltungsangestellten, Erziehern und Erzieherinnen sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (Qualifikation pädagogische Assistenten und Assistentinnen) ausgeführt.
Bis auf das Mittagessen sind die Angebote für Schüler und Schülerinnen kostenfrei.
Die zeitnahe Zusammenarbeit/Kommunikation zwischen Ganztagmitarbeitern und Ganztagmitarbeiterinnen, Schulsozialarbeit, Klassenlehrern und Klassenlehrerinnen, Schulleitung sowie dem Schulträger ermöglichen einen transparenten und ergebnisorientierten Schulalltag.
Das Ganztagsangebot ist jahrgangsorientiert:
Die Angebote im 8. Jahrgang beziehen sich auf berufsorientierte Kursinhalte.
Formen gemeinsamen Lernens
In den Klassen lernen die Schülerinnen und Schüler unabhängig von der Grundschulempfehlung gemeinsam miteinander unter Anwendung der Binnendifferenzierung. Unsere pädagogischen Zielsetzungen erreichen wir durch unsere Unterrichtsprinzipien und Lernarrangements, die sich an den jeweiligen Ergebnissen und Befunden der empirischen Bildungsforschung orientieren. Dabei berücksichtigen und respektieren wir fachspezifische Unterschiede und Besonderheiten.
Wichtige Unterrichtsprinzipien sind:
- Prinzip der Motivierung
- Prinzip der Differenzierung
- Prinzip der Erfolgssicherung
- Prinzip der Schülerorientierung
- Prinzip der Strukturierung
Wichtige Lernarrangements sind:
- Schüler-Lehrergespräch
- Kooperatives Lernen
- Individualisiertes Lernen
- Entdeckendes Lernen
- Projektunterricht
Förderkonzept
Unser pädagogisches Konzept ist insgesamt orientiert an der Förderung der einzelnen Schülerinnen und Schüler. Alle unsere Einzelkonzepte (Ganztagskonzept, Konzept zur Berufsorientierung, Methodenkonzept, Präventionskonzept, WPU-Konzept) orientieren sich am Ziel der individuellen Förderung, greifen ineinander und bilden gemeinsam das Förderkonzept. Derzeitige verbindliche Förderangebote für unsere Schülerinnen und Schüler sind:
Lese-Rechtschreibschwäche Klassenstufe 5 und 6
Lesekompetenz “NZL-Lesen macht stark”
Mathematik “NZL-Mathe macht stark”
Basis- und Erweiterungskurse Klassenstufe 9 und 10
Inhalte der Basiskurse
Innerhalb dieser Stunden geht es darum, dass Schüler und Schülerinnen mit Unterstützungsbedarf in bestimmten Bereichen die Möglichkeit erhalten, diese Lücken aufzuarbeiten.
Der Unterricht findet in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik statt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten klassenübergreifend in Lerngruppen.
Inhalte der Erweiterungskurse
Dieser Unterricht findet einmal in der Woche in Deutsch, Englisch und Mathematik statt. Die Schüler und Schülerinnen arbeiten klassenübergreifend in Lerngruppen.
Ziel ist es, Interessen der Kinder aufzunehmen und in selbstständiges (Er)Arbeiten umzusetzen.
Anders als im Bereich des abschlussbezogenen Unterrichts geht es hier um die Vertiefung und Erweiterung der Kompetenzen in den entsprechenden Fächern.
Fachleistungsdifferenzierung
Die unterrichtliche Arbeit orientiert sich im Kontext von Unterrichtseinheiten unter Berücksichtigung der Fachanforderungen sowie der KMK-Bildungsstandards und der fachlichen und sachlichen Standards. Inhaltliche und methodische Schwerpunkte sowie die unterschiedlichen Anspruchsebenen werden in den von Fachkonferenzen erstellten Curricula festgelegt. Bei der Entscheidung über den zu erwartenden Abschluss in der Sekundarstufe I betrachten die Konferenzmitglieder jeden Schüler und jede Schülerin individuell hinsichtlich des Lernverhaltens, der Selbstkompetenz, der Leistungsfähigkeit und der Lernentwicklung. Dazu sind insbesondere folgende Aspekte und Kriterien zu überprüfen:
(Die Fachkonferenzen haben fachspezifische Kompetenzen benannt, die zur Prüfung und Leistungsbeurteilung herangezogen werden sollten)
Zensurenentwicklung
Selbstkompetenz und Lernverhalten
Evaluation
Unsere Konzepte werden regelmäßig in Lehrerkonferenzen und Fachkonferenzen evaluiert. Die Schulkonferenz erhält jährlich im Rahmen des Rechenschaftsberichts der Schulleitung wesentliche Evaluationsergebnisse und Weiterentwicklungsvorschläge.
Berufsorientierung an der Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule
Berufsorientierung bedeutet für uns nicht nur die Schüler und Schülerinnen bei der Suche nach ihrer beruflichen Zukunft zu unterstützen, sondern sie auch passend zu ihren Neigungen und Interessen ausbildungsfähig zu machen. Dies verpflichtet uns, sie inhaltlich und methodisch auf alle möglichen Aspekte des Wissens und Lernens vorzubereiten. Dieses gewährleisten wir durch die Kontinuität und Qualität unserer Fachcurricula.
Die Suche nach dem passenden Beruf und die Befähigung zur Ausbildung fördern wir durch verschiedene berufsvorbereitende Angebote. In der Jahrgangsstufe 7 bieten wir die Teilnahme an dem von der Bundesagentur für Arbeit ausgerichteten Stärke Parcours an. Darauf aufbauend absolvieren unsere Schüler und Schülerinnen ein zweiwöchiges Betriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 8. In der Jahrgangsstufe 9 ermöglichen wir unseren Schülern und Schülerinnen ein ganzjähriges Praktikum. Dieses wohl einmalige Projekt heißt „Dienstag im Betrieb” (DiB). Die Schüler und Schülerinnen sind im Stundenplan am Dienstag durchgängig für das Praktikum ausgeplant. Dieser langfristige intensive Austausch zwischen den Betrieben und den Schülern und Schülerinnen fördert die Ausbildungsfähigkeit und hat nach Beendigung des Praktikums auch schon zu einer direkten Übernahme durch den Praktikumsbetrieb geführt.
Begleitend zu den berufspraktischen Maßnahmen bieten wir eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen zu den beruflichen Angeboten nach Beendigung der Schullaufbahn an. Wir besuchen mit unseren Schülern und Schülerinnen die Berufsschulmesse Pinball und die Ausbildungsmesse Nordjob. Darüber hinaus bieten wir in Kooperation mit der GHS und dem Rotary Club eine eigene Jobtour an. Die Jobtour ist ein organisierter „Tag der offenen Tür”, an dem unsere Schüler und Schülerinnen verschiedene Firmen in unserer Region besuchen, die für diesen Tag ein spezielles Informationsangebot für unsere Schülerschaft anbieten. Des Weiteren bieten wir mit wechselnden Kooperationspartnern berufsvorbereitende Workshops an. Ein weiterer wesentlicher Baustein unserer Berufsorientierung ist das enge Beratungsangebot. Wir bieten mit zwei Büros, einem Rechercheraum und drei Beraterinnen ein umfassendes Angebot mit persönlicher Betreuung in Aus- und Weiterbildungsfragen.
Zusammenfassend beinhaltet unser Konzept der Berufsorientierung vier Aspekte:
Wissensvermittlung und Kompetenzerwerb im Unterricht
Anwendung und Übung in der Praxis
Information und Wissenserweiterung durch außerschulische Veranstaltungen
Bedarfsorientierte und personalisierte Beratung vor Ort
Präventionskonzept
Warum Prävention?
Prävention bedeutet für uns, dass wir unsere Schüler und Schülerinnen stark machen möchten!
Ob Mobbing, Medien oder Drogen – unser Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen durch Projekte und Aktionen ein vielfältiges Lernfeld für den Erwerb von wichtigen Lebenskompetenzen zur Verfügung zu stellen. Schwerpunkte sind vor allem das soziale Miteinander (Umgang mit Konflikten, Gewalt, Mobbing), das Beschäftigen mit Suchtverhalten und Suchtstoffen (Alkohol, Nikotin und andere Drogen) sowie die sexualpädagogische Aufklärung. Hierzu konnten wir verschiedenste Kooperationspartner und Kooperationspartnerinnen gewinnen, die es uns ermöglichen, den Schülern und Schülerinnen ein weites Spektrum von Erfahrungsmöglichkeiten anzubieten.
Klassengemeinschaft und Anti-Mobbing
An vier Projekttagen, die über das gesamte 5. Schuljahr verteilt sind, steht das Thema Klassengemeinschaft im Mittelpunkt des Geschehens. Klassenlehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen gestalten gemeinsam ein Programm für das soziale Lernen.
Medienkompetenz I (Umgang mit Medien)
Handy, Internet und Spielekonsolen gehören für die meisten Kinder und Jugendlichen heute zum Alltag dazu. Unser Anliegen ist es, einen guten Umgang mit all diesen Medien zu fördern, damit die Schüler und Schülerinnen in der Lage sind, etwaige Gefahren und (Kosten-)Fallen zu erkennen. Selbstbewusst darauf reagieren zu können und zu wissen, wo notfalls Hilfe und Unterstützung gefunden werden kann, macht die Kinder und Jugendlichen sicherer im Umgang mit den neuen Medien.
Dieses Projekt findet in Kooperation mit der „AWO- Schulische Gewaltprävention“ statt und wird in der Regel auch aus dem Schulkontext ausgelagert.
Medienkompetenz II (Cybermobbing)
Viele Kinder und Jugendliche haben neben lustigen und schönen Erlebnissen mit den neuen Medien auch schon die Erfahrung gemacht, dass Beleidigungen, üble Nachrede und sogar Bedrohungen auf diesem Weg schnell verbreitet werden können. Aktuelle Studien zeigen, dass über 70% der Schüler und Schülerinnen mindestens ein Opfer von Cybermobbing kennen.
In unseren Projekten geht es darum, den Begriff genau zu erklären und die Schüler und Schülerinnen für das Thema zu sensibilisieren. Verhalten und Vorgehensweise für den Fall eigener Betroffenheit werden ebenso thematisiert wie Motivation der Täter und Täterinnen und mögliche (straf-) rechtliche Konsequenzen.
Sexualprävention
Jugendliche haben jede Menge Fragen zur Pubertät, Sexualität, Verhütung, Liebe und Schwangerschaft. Im Fach Nawi bzw. Biologie werden ein Großteil dieser Fragen beantwortet und vertieft. Denn unser Ziel ist es, die Kompetenz der Jugendlichen zu stärken, um einen verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst und der eigenen Sexualität zu fördern. Unterstützt werden wir durch eine Frauenärztin, die der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau e.V. (ÄGGF) angehört. In einem zweistündigen Informationsgespräch können die Mädchen und Jungen ihre Fragen einer „Fachfrau“ stellen.
Viele weitere Projekte sind bereits in Planung …
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